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Generation Z und Führung:
Was wir von Miss Germany Kira Geiss über Leadership lernen können

Wer es schafft, sich von 15.000 Kandidatinnen abzuheben und durchzusetzen, braucht keine leere Schönheits-Hülle, sondern vor allem eins: Leadership-Qualitäten und wahrhaftige Ausstrahlung.

Im Gespräch mit Sebastian Morgner für unseren aktuellen Leadership-Podcast hat Kira Geiss diese Qualitäten mehr als bewiesen. Und sie setzt sie von ganzem Herzen für eine gute Sache ein: Engagierte Jugendarbeit. In dem vorliegenden Beitrag haben wir aus diesem inspirierenden Interview mit der Miss Germany 2023 die wichtigsten Erkenntnisse in Sachen Leadership und Generation Z für Sie zusammengefasst. Viel Freude beim Lesen.



Generation Z & Führung: Interessenten gewinnen groß gedacht

Schon mit 18 Jahren hat Kira Geiss sich auf den Weg vom Bodensee nach Magdeburg gemacht und dort ihre ganz persönliche Heimat gefunden – auch wenn sie zurzeit häufig aus dem Koffer lebt. Noch mehr als für Magdeburg schlägt Kiras Herz für die Jugendarbeit. Das war auch der Grund, weshalb sie ursprünglich in diese Stadt kam.

Es wurden dort eine Jugendgemeinde gegründet und ein Kreis, in dem Jugendliche gefördert wurden und einfach Spaß haben konnten – ganz ohne Alkohol.

Das lief super, doch Kira wollte noch mehr Menschen erreichen. Also suchte sie eine Plattform, über die es möglich sein könnte, mehr Leute für die Jugendarbeit zu begeistern und Einfluss zu nehmen.

Dabei lief ihr auf Instagram Werbung zur Miss Germany Wahl über den Weg.

Miss Germany: Frauenklischees auf dem Laufsteg?

Im ersten Moment ignorierte Kira die Werbung. Es widerstrebte ihr, wenn Frauen nur für ihr Äußeres beurteilt wurden. Doch kurze Zeit später entdeckte sie, dass sich das Format 2019 komplett geändert hatte. Plötzlich ging es nicht mehr um äußere Schönheit, sondern die Botschaft, die Sache, für die Frauen sich ins Zeug legen. Kira entschied, die Chance zu nutzen und den Bewerbungsprozess zu starten.
Der Samen war gesetzt.

Unsere erste Lektion aus dem Interview lautet:
Auch Konzepte können recycelt und dadurch massiv aufgewertet werden. So ist es 2019 mit der Idee der „Miss Germany“ geschehen. Die bekannte Hülle ist geblieben, doch der Kern wurde runderneuert. So zeichnet dieser Titel heute Frauen aus, die Verantwortung übernehmen.

Wo können Sie etwas Bekanntes nutzen, und gleichzeitig im Kern runderneuern?

Kira Geiss Miss Germany 2023


Dran bleiben für die Führung der Next Gen

Haben Sie sich schon mal damit befasst, wie so eine „Miss Germany-Wahl“ abläuft? Für Sebastian Morgner war das Neuland, wie wahrscheinlich für die meisten von Ihnen.

Es ging dabei nicht darum, einfach öfter schick gestylt über den Laufsteg zu stolzieren, sondern es war harte Arbeit auf vielen Ebenen.

Kira musste und durfte z.B.:

  • mit Ihrem Team zusammen ausführliche Bewerbungsunterlagen erstellen;
  • in mehrfachen Ausscheidungsrunden immer wieder pitchen;
  • an vielfältigen Workshops teilnehmen;
  • zeigen, dass sie nicht nur eine tolle Idee im Kopf hatte, sondern dass mehr dahinterstand – ein fundiertes, machbares Konzept;
  • beweisen, dass sie die Kraft, die Kompetenz und den Elan hat, das Ganze auch umzusetzen.

Im Grunde wie bei einem Business-Projekt, oder?

Dieses Dranbleiben ist etwas, das Sie Ihren Führungskräften gut vermitteln können, vor allem auch der jungen Generation. Der Fall von Kira Geiss zeigt, dass die Jugend dazu durchaus in der Lage ist – und falls nicht, gibt es da ein wundervolles Entwicklungsfeld.

Innerhalb dieses Entwicklungsfeldes geht es darum, die Potenziale mehrere Generationen zu erkennen und zu nutzen. Unter anderem zu diesem Thema – Leading Next Gen – bieten wir spannende Keynotes, die Ihrer Führungskräfteveranstaltung den entscheidenden Impuls verleihen können.


Die Kriterien der Miss Germany: Der Leitstern für die Personalentwicklung

Ob bei der Personalauswahl, einem Projektleiter oder anderen Entscheidungen – es gibt immer wichtige Kriterien, die bei der Wahl von Mitarbeitenden einzuhalten sind.

Spannenderweise passen die Kriterien der Miss Germany Wahl auch sehr gut in den Führungskontext eines Unternehmens.

Die 3 Kriterien lauten:

  • Inspirationsfähigkeit
  • Motivationsfähigkeit
  • Professionalität

Gerade wenn es um die Führung der Generation Z und die Auswahl von passenden Kandidat:innen im Unternehmen geht, sind diese 3 Kriterien wirklich wichtig.

Denn häufig sind die besten Mitarbeiter:innen nicht unbedingt diejenigen mit den besten Noten im Schulzeugnis. Doch um ein Projekt durchzuziehen und zum Erfolg zu bringen, sind gerade diese 3 Kriterien wichtig. Menschen und Partner zu inspirieren, sich selbst und andere zu motivieren und professionell, zuverlässig zu arbeiten.

Probieren Sie es doch beim nächsten Mal aus, wenn Sie vor der Wahl stehen, wen Sie engagieren!

Durch das Ergebnis unserer vierjährigen Untersuchung konnten wir die vier wichtigsten Elemente identifizieren, die zum Scheitern einer Strategieumsetzung führen. Mehr als 250 Entscheider:innen antworteten:

  • Zu hohe Komplexität (72%): Akteur:innen ist ihr konkreter Beitrag zum Gesamterfolg nicht klar.
  • Mangelhafte Kommunikation (63%): Top-Down-Kommunikation führt nicht zu einem verankerten Verständnis und innerer Selbstverpflichtung, Führungskräfte als Flaschenhals.
  • Ziel- und Interessenkonflikte (38%): Zu viele, nicht aufeinander abgestimmte Prioritäten führen zu Verwirrung und Dysfunktionalitäten.
  • Unklare Rollen (30%): Die bereichsübergreifende Zusammenarbeit erfordert klare Spielregeln und Verantwortlichkeiten.

Diese Aspekte verdeutlichen die Dringlichkeit, sich der Next Gen zu nähern und nicht nur ihre Bedürfnisse, sondern auch ihre Sorgen zu verstehen. Ein Mangel an diesem Verständnis birgt das Risiko, dass die Umsetzung von Strategien innerhalb eines Unternehmens zum Scheitern verurteilt ist.


Mit Leadership-Qualitäten Politik machen für die Gen Z

Bei so einem Prozess, den Kira Geiss durchgemacht hat, ist es natürlich auch immer interessant, die Highs - und Lows - zu erfahren.

Im Rahmen ihrer Jugendarbeit kam Kira mit Bundesministerin Lisa Paus in Kontakt und ist jetzt Mitglied im Bündnis der jungen Generationen, was immer wieder zu wertvollen Gesprächen führt und ihr enorme Reichweite ermöglicht. So gewinnt Kira Geiss Raum für Ihre Anliegen in der Politik.

Auch im österreichischen Nationalrat hielt sie schon eine Rede, kam in Dialog mit Leuten aus dem Parlament aus über 50 Nationen. Was für eine großartige Chance, in jungen Jahren in solch tiefen Austausch zu gehen. Natürlich sind solche Begegnungen auch extrem beflügelnd.

Was sagt uns das in Sachen Leadership? Dass es sich lohnt, immer wieder auch mit bekannten Persönlichkeiten aus der Politik und anderen Gesellschaftsbereichen bewusst in Kontakt zu treten. Denn so erhöht sich der Einflussbereich und die Reichweite massiv. Es geht aber auch darum, jungen Leuten im Unternehmen die Chance zu geben, mit Top-Leuten in Kontakt zu kommen. Denn daran wachsen sie und schöpfen Inspiration.


Wirksame Führung erwächst nah an der Quelle

Es müssen nicht immer nur die „großen Tiere“ sein. Kira erzählt auch von einer Jugendfreizeit, bei der sie vor ca. 40 Teens einen Impulsvortrag über Identität im jungen Alter gehalten hat. Aus dieser schönen und auch intimen Atmosphäre konnten sich im Nachhinein wundervolle tiefe Gespräche entwickeln.

So nah an der Quelle zu sein, direkt mit den Betroffenen an ihren Themen arbeiten zu können, gibt unglaublich viel Kraft und Inspiration.

Das Entscheidende ist das Gefühl, etwas bewirken zu können. Das geht um so besser, je näher die Menschen zueinander finden. Merken Sie sich für Ihren Führungsalltag, wie wichtig es auch jungen Menschen ist, wirksam zu sein. Gleichzeitig ist das sicherlich auch für Sie als Führungskraft immer wieder von Bedeutung.

Je näher Sie an Ihren Mitarbeitenden dran sind, desto wirksamer können Sie sein!

Kira Geiss Miss Germany 2023


Generation Z & Führung: Grenzen setzen will gelernt sein

Natürlich gibt es während solch aktiver Phasen auch Herausforderungen zu meistern.

Eine dieser Herausforderungen und auch kurzzeitig negativen Erfahrungen schildert Kira in ihrem Interview. Bei all den vielen Anliegen, die an sie herangetragen wurden, fiel es ihr schwer, etwas abzulehnen, weil sie das alles auch so gerne tat. Einmal war sie 3 Wochen lang am Stück unterwegs und hielt dann noch einen Vortrag, bei dem sie merkte, dass sie überhaupt nicht mehr da war und kurz davorstand, einfach in Ohnmacht zu fallen.

Das war der Moment, an dem sie unter anderem lernte, wie wichtig es ist

  • sich selbst gesunde Grenzen zu setzen;
  • mit der eigenen Arbeitskraft gut zu haushalten;
  • auch mal "nein" sagen zu können;
  • genau zu spüren, wer und was ihr wirklich guttut.

Auch als „Celebrity“ – genauso wie als Top-Führungskraft – gibt es Privatsphäre. Es ist wertvoll, für sich selbst zu entscheiden, mit wem man seine Zeit verbringen möchte und sich auch immer wieder Auszeiten zu erlauben.

Vielen jungen Menschen, die gerne und engagiert arbeiten, fällt es noch schwer, diese Grenzen zu erkennen und dafür einzustehen.

Auch das ist etwas, wo Sie als Führungskraft den Nachwuchs unterstützen können.

  • Schaffen Sie Rahmenbedingungen für eine gesunde Work-Life-Balance.
  • Gehen Sie mit gutem Beispiel voran.
  • Fördern und erlauben Sie persönliche Grenzen.

Denn wer will schon, dass die wundervollen Talente nach wenigen Jahren im Burn-out landen?

Social Media: Räume schützen und Nichts persönlich nehmen

Auch im Bereich Social Media gilt es, Grenzen zu setzen. Kira setzt sich bekanntermaßen dafür ein, jungen Leuten einen guten Umgang mit Social Media nahezubringen.

Wer selbst viel auf Social Media aktiv ist, bekommt zwangsläufig nicht nur positives Feedback. Damit umgehen zu lernen ist auch eine wichtige Übung, die Kira sehr gut gemeistert hat. Es gelingt ihr meist, ggf. negative Kommentare nicht persönlich zu nehmen.

Besonders achtsam ist sie allerdings, wenn sie selbst Räume eröffnet. Wer da Kommentare bringt, die anderen Menschen schaden oder sie in die Irre führen, schreitet sie rigoros ein. Denn auch hier heißt es, klare Grenzen zu setzen.

Dazu gehört auch, nicht zu stark zu polarisieren, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Denn diese Polarisierung, stellt auch Sebastian Morgner fest, schadet letztlich allen und sorgt dafür, dass Klischees entstehen.

Diese Balance hinzubekommen zwischen

  • ausgewogenen Botschaften,
  • klare Kommunikation auf dem Punkt,
  • ohne in Stereotypen zu verfallen,

beherrscht Kira Geiss sehr gut.

Wann verallgemeinern Sie im Führungsalltag, wie gehen Sie mit negativem Feedback um? Spannende Fragen, die es sich lohnt, immer wieder zu reflektieren.

Schluss mit Klischees bei der Führung von Generation Z

Damit wären wir schon bei unserem letzten Punkt: Das Thema Klischees. Die existieren nämlich rund um die Generation Z genauso, wie um die älteren Generationen. Da treffen Begriffe wie Generation „Schneeflocke“, die unter Druck schmilzt, eine Generation, die zu faul ist, nichts leisten will, auf Klischees der sogenannten Boomer Generation. Diesen wird gerne nachgesagt, dass sie arbeitswütig sind, konsumsüchtig, wachstumsgläubig oder sogar Umweltschweine.

Wenn wir aus dem Gespräch mit Kira Geiss eine Kernbotschaft mitnehmen können, dann vielleicht diese:

Es macht überhaupt keinen Sinn, sich an irgendwelchen Klischees festzuklammern.

Sie führen zu Trennung statt zu Verbundenheit.

Denn auch wenn in den Klischees durchaus ein wahrer Kern steckt - letztlich geht es immer um Menschen in unterschiedlichem Alter, die doch ähnliche Wünsche, Sehnsüchte und Bedürfnisse haben.

Die Generation Z spiegelt in gewisser Weise viele Versäumnisse der Boomer Generation, hebt Sebastian Morgner hervor. Wenn Eltern in der Arbeit versinken, selbst den ganzen Tag am Rechner verbringen, dann braucht sie es nicht zu wundern, dass die jüngere Generation wieder mehr nach Leben dürstet. Und dass diese keinen gesunden Umgang mit der digitalen Welt gelernt hat.

Es wird Zeit, dass beide Seiten die Verantwortung zurücknehmen für das, was sie ausmacht, was ihr Part ist.

Dann können die Generationen miteinander sowie voneinander lernen und gemeinsam etwas bewegen.

Sind Sie bereit? Wenn Sie sich selbst ein Bild machen wollen, laden wir Sie herzlich ein, das gesamte Gespräch im Leadership-Podcast zu verfolgen:



Veröffentlicht in Leadership Stories am 22.05.2024

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