Es braucht in Zukunft weniger Management
Vor einiger Zeit erstaunte mich eine Studie der Ludwig-Maximilians-Universität München, die auf einem von mir moderierten Future Lab präsentiert wurde: Man hatte eine repräsentative Auswahl Angestellter gefragt, wen sie lieber als Manager hätten: eine natürliche Person oder eine künstliche Intelligenz.
Tatsächlich bevorzugte knapp die Hälfte der Arbeitnehmer eine künstliche Intelligenz. Die wesentlichen Argumente waren, dass ein Algorithmus verlässlich, nachvollziehbar und objektiv sei, während mancher Manager launisch, subjektiv und nicht immer zuverlässig handeln würde.
Führungskräfte stehen vor einer großen Herausforderung

Braucht es also keine Menschen mehr, die führen? Eine interessante Frage, die uns in Zeiten digitaler Transformationen heute stärker denn je beschäftigt.. Tatsächlich lässt sich vieles von dem, was den Arbeitsalltag von Managern ausmacht, schon heute automatisiert teilweise besser erledigen: Einsatz- und Urlaubsplanungen, Monitoring, die Erstellung quantitativer Analysen, Financial Reporting und viele andere verwaltende Tätigkeiten – selbst dann, wenn sie kompliziert sind.
Zudem hat die Corona-Pandemie in vielen Bereichen für einen erhöhten Einsatz von Technologie gesorgt. Viele Linienführungskräfte in meinem Umfeld stehen vor großen Herausforderungen: Sie können ihre Mitarbeitenden nicht mehr im Büro um sich scharen, haben teilweise Berührungsängste mit digitalen Werkzeugen und virtuellen Formaten – und tun sich schwer mit der Tatsache, dass in vielen Unternehmen die Mitarbeitenden das Arbeiten zu Hause, im Home Office, bevorzugen.
Eines ist vor dem Hintergrund dieser Entwicklung sicher: Viele Tätigkeiten, für die es früher Manager brauchte, um Listen zu führen, Aufgaben zu delegieren, Zahlen zu konsolidieren und Prozesse sicherzustellen, werden in Zukunft unabhängig von Einzelpersonen automatisiert sein. Von daher braucht es aus meiner Sicht in Zeiten zunehmender digitaler Wertschöpfung weniger Management.
Virtuelle Beziehungen
Was es aber mehr denn je braucht, ist Leadership: Menschen, die in der Lage sind, auch über weite Distanzen verteilte Teams virtuell zu führen, Visionen zu entwickeln, Orientierung zu geben, Menschen zu verbinden und ihren Potenzialen gemäß einzusetzen.
Viele meiner Gesprächspartner zweifeln daran, ob man auch virtuell eine enge Beziehung aufbauen kann. Ich bin überzeugt, dass dies möglich ist. Gerade am vergangenen Wochenende habe ich am Bahnhof Fabian Fratzscher abgeholt,
einen Kollegen, mit dem ich in den letzten Monaten viele virtuelle Veranstaltungen moderiert habe. Wir haben uns noch nie persönlich gesehen und doch hat es sich angefühlt, als träfe ich einen guten, vertrauten Freund.
Heute ist es in einer Führungsposition mehr denn je wichtig, sich aktiv damit auseinandersetzen, auf welche Kompetenzen es in drei oder fünf Jahren ankommen wird, um in einer Führungsrolle Wirkung zu entfalten.

Worauf kommt es in einer Führungsrolle wirklich an?
Diese Frage stellten wir uns auf den MLI Leadership Days 2021 und kamen dabei auf fünf zentrale Fähigkeiten:
1. Die Fähigkeit zur Selbstreflexion
2. Die Fähigkeit der Empathie
3. Die Fähigkeit, Sinn zu vermitteln
4. Resilienz als die Fähigkeit, sich von vermeintlichen Rückschlägen schnell zu erholen
5. Lebenslanges Lernen
In unserem Blogbeitrag WAS SIND DIE FÜHRUNGSKOMPETENZEN VON MORGEN? erfahren Sie die Erkenntnisse unseres einwöchigen Think Tanks und die wichtigsten Zukunftskompetenzen.
MLI Leadershipdays 2022
Führung ist die verändernde Kraft in unserer Gesellschaft und in der Wirtschaftswelt. Sie übersetzt strategische Ziele und Ideen in konkretes Handeln. Dabei werden die Erwartungen und Anforderungen an Führung stark von gesellschaftlichen und technologischen Trends geprägt.
Auch Führungsstile und das Führungsverständnis müssen sich erneuern und innovative Ansätze und Werkzeuge sind wichtig, damit Menschen in Führungsrollen Wirkung entfalten und einen messbaren Beitrag zum Gesamterfolg leisten können.
Bei den MLI LEADERSHIP DAYS 2022 geht es um die Zukunft von Führung. Hier finden Sie spannende Impulse, interaktive Labs und Expertenpanels zu relevanten Führungsthemen. Alle Termine, Themen, die Experten und die Anmeldung finden Sie hier MLI LEADERSHIP DAYS 2022
Ich freue mich mit Ihnen die neuen Anforderungen an Leadership im digitalen Zeitalter anzunehmen und richtungsweisend zu gestalten.
Sebastian Morgner
Geschäftsführer des MLI Leadership Institutes
Lust auf mehr?
In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen was ein Spatz und ein Elefant mit Ihrem Erfolg 2020 (und vielleicht auch 2021) zu tun haben.
Im „Future of Leadership – Zeit für eine neue Ära“ begrüßt Sebastian Morgner Vordenker aus Wirtschaft, Politik und Forschung, um gemeinsam mit diesen ein Bild der Zukunft von Leadership, Agilität und Nachhaltigkeit zu zeichnen.